
Kunstwoche in Kleinmachnower Landarbeiterhaus
Vom 29. August bis 02. September präsentieren vier Gastkünstler im Kleinmachnower Landarbeiterhaus ihre Werke und zeigen, wie Kunstobjekte entstehen.
Die Brücke Kleinmachnow Kunstverein e. V. präsentiert zum 12. Mal eine Woche lang vom 29. August bis 02. September vier Gastkünstler, die am und im Landarbeiterhaus am Zehlendorfer Damm 200 täglich von 11:00 bis 18:00 Uhr öffentlich arbeiten. Das ist eine gute Gelegenheit für alle, die vor Ort erleben wollen, wie Kunst entsteht und mit Künstlern ins Gespräch kommen wollen.
Gastkünstler sind in diesem Jahr:
- Eva Baumert | Brandmalerei
- Georg Janthur | Holzkunst
- Nadja Nafe | Malerei
- Hendrik Schink | Keramische Objekte
Vielfältige künstlerische Schaffensmethoden werden zu sehen sein. Eva Baumert, Studium der Malerei an der UdK Berlin und Meisterschülerin, brennt ein musikalisches Domino. Der gebürtige Wuppertaler Georg Janthur, Studium der Visuellen Kommunikation an der FH Düsseldorf, gestaltet aus dem Holz im Wald rund ums Landarbeiterhaus einen Kleinmachnower Freundeskreis. Die 1984 geborene Nadja Nafe, Studium an der Kunstakademie Düsseldorf und Meisterschülerin, bringt Fotografien in Bewegung, und der Neuruppiner Hendrik Schink, Studium an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, widmet sich den sieben Todsünden aus Porzellan.
Eva Baumert, Das brennt sich ein:
„Die von mir bevorzugten Materialien sind Holz, Kreide, Graphit und Garn, kombiniert mit Brandtechniken. Diese Techniken, Brandzeichnung und Holzstickerei, werde ich in der Kunstwoche Kleinmachnow vorstellen. Durch die Verwendung eines Holzkastensystems als Bildträger wird eine Art Domino entstehen, das sich immer wieder zu einem neuen Gesamtbild zusammenfügen lässt. Dadurch wird eine bildnerische Erzählung in Variationen gefunden. Die unterschiedliche Wirkung der Kombinationen kann mit den Besuchern vor Ort immer wieder ausprobiert werden. Analog zu seriell komponierter Musik werden bildnerische und kompositorische Gestaltungselemente in unterschiedlichen Wiederholungen und Variationen eingesetzt – So entstehen fantastische Welten, eingebrannt.“
Georg Janthur, Freundeskreis Kleinmachnow:
„Die Grundlage von sechs Skulpturen, den Zaungästen, bilden Skizzen von zufälligen Begegnungen von Menschen in Kleinmachnow. Es sind alltägliche Begegnungen, die in ihrer Zufälligkeit eine Bestimmung des Zusammenseins, …einer Freundschaft haben. Dieser Freundeskreis besteht nun aus sechs einzelnen Zaungästen. Sie umstehen in ihrer Positionierung als Zaun eine unbestimmte Fläche, deren einziger Sinn darin besteht: ein Stück Erde sein. Es ist dieser Flecken Erde, auf der wir stehen und leben, der durch diese Umzäunung sichtbar gemacht und beschützt wird. Genutzt wird das Holz am Landarbeiterhaus, je nachdem, was die Sturmschäden des nahen Waldes so hergeben.“
Nadja Nafe, In Bewegung bringen:
„Während des Aufenthaltes werden Arbeiten aus Papier entwickelt. Vor Ort aufgenommene Fotos der Umgebung erfahren im Arbeitsprozess eine Transformation: Aus ihnen entstehen auf Flüchtigkeit basierende Licht- und Schattenspiele in mehreren Ebenen, in verschiedenen Formaten und an die Fotos angelehnte Formen. Der als starre Fotografie eingefangene flüchtige Zustand eines Augenblicks (z.B. der Ausschnitt einer Landschaft) wird durch den Messerschnitt und durch die mehrfache Überlagerung des Materials wieder in scheinbare und – je nach Präsentationsform – in tatsächliche Bewegung versetzt.“
Hendrik Schink, Die sieben Todsünden:
„Porzellanplastiken zu den Themen ,Legenden´ und ,Die sieben Todsünden´ werden mit Scherenschnitten ergänzt. Diese werden vor Ort erdacht, gezeichnet und auf Papier übertragen. Anschließend sollen die Motive ausgeschnitten auf die Objekte platziert werden. Das Einbrennen erfolgt in einem Brennofen. Des Weiteren verändere ich alte Miniaturpuppen zu ähnlichen kleinen Installationen. Wenn es die Zeit zulässt, forme ich kleine Skulpturen in Limoge-Porzellan.“
Vom 29. August bis 02. September werden die Künstler jeweils von 11:00 bis 18:00 Uhr öffentlich arbeiten. In der Ausstellung im Landarbeiterhaus sind weitere Werke zu sehen.
Die Kunstwoche wird mit einer Vernissage am 28. August um 16:00 Uhr eröffnet und endet am 03. September ab 19:00 Uhr mit einem Künstlerfest in Zusammenarbeit mit KultRaum e.V. mit einem „Release-Konzert“ plus Poetry Slam, inspiriert von den Kunstwerken der Ausstellung. Es spielen die Musiker Boris Bell (Drums, Percussion, Marimbaphon), Kay Braun (Geige, Bratsche), Marc Breitfelder (Mundharmonika), Georg Schröter (Piano), Andreas Willers (Gitarre). Mit dabei ist außerdem der Dichter Ken Yamamoto.
Die Ausstellung ist anschließend noch bis zum 02. Oktober geöffnet, jeweils sonnabends und sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr und zu den Veranstaltungen von Kultraum e.V. PM
Bild: Georg Janthur