Berliner 29-Euro-Abo wird verlängert
Eigentlich sollte das Berliner 29-Euro-Abo nur die Zeit bis zur Einführung eines bundesweit gültigen Billigtickets für den Nahverkehr überbrücken. Dessen Einführung verzögert sich weiter, darum verlängert Berlin nun sein Angebot.
Das Land Berlin will sein 29-Euro-Abo für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) über Neujahr hinaus verlängern. Das Ticket werde nun bis Ende März angeboten, erklärte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am heutigen Dienstag (01. November) nach der Senatssitzung. Die Rot-grün-rote Koalition wird die notwendige Finanzierung in einem Nachtragshaushalt bereitstellen.
Berlin finanziert seit Oktober den preiswerteren Fahrschein für monatlich 29 Euro als lokale Nachfolgelösung für das bundesweite Neun-Euro-Ticket. Bisher war dieses Angebot nur bis einschließlich Dezember geplant; bislang war von einem bundesweit gültigen Angebot ab Januar 2023 ausgegangen worden. Laut Giffey ist dieses Ziel nicht mehr erreichbar, weshalb das 29-Euro-Abo nun um drei Monate verlängert werde. Dieses ist bereits ab Oktober erhältlich, allerdings nur für den Tarifbereich AB und damit ausschließlich für das Berliner Stadtgebiet. ABC-Abonnenten müssen weiterhin den vollen Preis entrichten.
Ab Januar bis mindestens März 2023 soll es zudem ein Sozialticket für 9 Euro geben. Mit künftig rund 650.000 Berechtigten wird der Empfängerkreis des bisherigen Sozialtickets deutlich ausgeweitet.
Ebenfalls am heutigen Dienstag hat der Senat Eckpunkte für einen Nachtragshaushalt in Höhe von 2,6 Milliarden Euro beschlossen. Damit sollen weitere Schritte zur Entlastung der Bürger angesichts der Energiekrise finanziert werden. Für etwa 500 Millionen Euro sollen vergünstigte Tickets im Nahverkehr angeboten werden; außerdem sind für Privathaushalte und landeseigene Unternehmen Zuschüsse für die Energiekosten geplant. Zudem wurden 39 Millionen Euro für die wahrscheinliche Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl im kommenden Jahr berücksichtigt. Am 14. November soll das Berliner Abgeordnetenaus über den Nachtragshaushalt beraten und abstimmen. Uwe Venter
Bild: Uwe Venter