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Teltower Schulleiter mit dem Tod bedroht

Ein Schüler der zehnten Klasse der Teltower Grace-Hopper-Gesamtschule möchte ein Praktikum bei der Brandenburger AfD-Fraktion absolvieren. Nachdem ihm dies vom Schulleiter verboten wurde, wurde dieser in den sozialen Medien beleidigt und sogar mit dem Tod bedroht.

Der Schüler hatte bereits in der Vergangenheit ein Praktikum bei der AfD-Abgeordneten Lena Kotré absolviert. Sein Wunsch, ein zweites Praktikum bei ihr zu machen, wurde aus diesem Grund zunächst von der Schulleitung abgelehnt. Die AfD-Abgeordnete schlug darauf vor, dass er das Praktikum in der Landtagsfraktion machen könne. Der Schulleiter verbot dies persönlich, da man es „offensichtlich mit Rechtsextremen zu tun“ habe. „Das ist eine Indoktrinierung von Schülern, die so nicht stattfinden darf. Wir sind ein Ausbildungsbetrieb. Ein derartiger Eingriff durch einen einzigen Schulleiter ist unmöglich. Das sind Dinge, die wir auch weiterhin anprangern werden. So lange, bis endlich jeder in diesem Land gemerkt hat, dass die AfD da ist, um sich für die Interessen und das Wohl der deutschen Schüler einzutreten“, sagte Lena Kotré auf einer Pressekonferenz.

Nachdem das Video aus der Pressekonferenz über die sozialen Medien geteilt wurde, füllten sich die Kommentarspalten sehr schnell mit Hasskommentaren gegen den Schulleiter in denen ihm und seiner Familie mit sogar mit dem Tod gedroht wird. Der RBB zitierte einen der Kommentare wie folgt: „Namen und Adressen der Entscheider, dessen Ehepartner und Angehörige bekanntmachen! Der Rest erledigt sich von selbst.“ In ihren Kommentaren fordern andere, den Schulleiter „abzuschieben“ und ihm „die Pensionsansprüche zu streichen“. Ausserdem wird er als „Versager“ beschimpft.

In einem gemeinsamen Video solidarisiert sich die SPD-Abgeordnete im Landtag mit dem Schulleiter und weist entschieden auf die losgetretene Hetzkampagne hin: „Ein engagierter Brandenburger Schulleiter setzt sich für seine Schüler:innen und für das Grundgesetz ein. Dafür wird er von der gesichert rechtsextremen #NoAfD angegriffen. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen solidarisch hinter der Schule und ihrem Schulleiter“. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sehen das genauso und kommentierten beispielsweise: „Volle Solidarität mit dem Schulleiter und seiner Familie! Die AfD in Brandenburg ist klar verfassungsfeindlich, Schüler*innen müssen vor ihnen geschützt werden!“ Auch das Bildungsministerium verteidigt die Entscheidung des Schulleiters.

Foto: Redaktion