Berlin

Berlin tritt Bundesratsinitiative gegen Lebensmittelverschwendung bei

Der Senat hat auf Vorlage des Senators für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, Dr. Dirk Behrendt, beschlossen, der Bundesratsinitiative des Landes Nordrhein-Westfalen zur Verringerung der Lebensmittelverluste in Deutschland beizutreten. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, konkrete Schritte gegen Lebensmittelverschwendung zu unternehmen.

Senator Dr. Behrendt: „Mit dieser Initiative wollen wir den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung vorantreiben. Die Lebensmittelverschwendung gehört zu den großen Makeln westlicher Industrienationen, da gleichzeitig weltweit, auch in Deutschland, Menschen Hunger leiden oder der Zugang zu gutem, gesundem Essen fehlt.“

Mit dem Entschließungsantrag wird die Bundesregierung aufgefordert, eine gesetzliche Initiative zur Verringerung der Lebensmittelverluste in Deutschland zu erarbeiten. Die geplante nationale, ressortübergreifende Koordinierungsplattform soll schnellstmöglich eingerichtet werden, um ein einheitliches und zielgerichtetes Vorgehen der Länder zu ermöglichen. Darüber hinaus soll der Bund gemeinsam mit den Ländern eine nationale Strategie zur Verminderung der Lebensmittelverluste mit verbindlichen Reduktionszielen in Deutschland erarbeiten und alle relevanten, erforderlichen Akteure an der Umsetzung einer nationalen Strategie beteiligen.

Der World Wide Fund For Nature (WWF) geht davon aus, dass in Deutschland über 18 Mio. t Nahrungsmittel pro Jahr vernichtet werden, wenn die gesamte Wertschöpfungskette bis hin zum Endverbraucher betrachtet wird. Etwa 10 Mio. t davon gelten als vermeidbar. Der Anteil an den Lebensmittelverlusten, die durch Endverbraucher verursacht werden, wird je nach Studie auf etwa 40 bis 60 Prozent geschätzt.

In Berlin sind viele Unternehmen bereits dabei, Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu retten und zu verwerten. Hervorzuheben ist das nachhaltige Engagement der „Berliner Tafel“. Im Jahr 2016 gewann das Berliner Unternehmen „Ugly Fruits“ den Bundespreis für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung. In diesem Jahr sind gleich vier Berliner Unternehmen und Initiativen für den von der Bundesregierung ausgerufenen Preis nominiert. Für den Förderpreis ist das Tempelhofer Unternehmen „Dörrwerk GmbH“ nominiert, die Snacks aus geretteten Lebensmitteln produzieren.

 

Text: PM; Foto: pixabay.com