
1. Rammschlag – Ersatzneubau des Wehres Mühlendamm mit Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit
Am 11. Juli haben die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin und Vertreter der ausführenden Bauunternehmen den symbolischen 1. Rammschlag für den Ersatzneubau des Wehre Mühlendamm in der City-Ost von Berlin vollzogen.
Die Staustufe Mühlendamm existiert schon seit dem 13. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Errichtung mehrere Mühlen in den damaligen Siedlungen Berlin und Cölln (Alt-Kölln). Das heute vorhandene Wehr wurde im Zuge des letzten Umbaus der Staustufe in den Jahren von 1936 bis 1942 errichtet und wird in den kommenden vier Jahren durch eine moderne und leistungsfähige Anlage ersetzt. Das Wehr Mühlendamm ist ein zentrales Element der Berliner Wasserstraßen. Es sorgt dafür, dass Schiffen auf der Spree, der Dahme und im Teltowkanal immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel haben und ist damit auch ein unverzichtbarer Bestandteil der städtischen Infrastruktur. Jährlich passieren bis zu 36.000 Wasserfahrzeuge die Schleuse Mühlendamm – damit zählt sie zu den meistgenutzten Schleusen Deutschlands.
Fokus auch auf Umwelt- und Naturschutz
Ein besonderes Augenmerk liegt bei dem Bauvorhaben auf der Umsetzung der Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Mit der neuen Anlage wird erstmals die vollständige ökologische Durchgängigkeit der Spree an dieser Stelle hergestellt. Fische und andere Wasserlebewesen können damit künftig dort ungehindert wandern. Die integrierte Fischaufstiegsanlage erfüllt die neuesten gesetzlichen Anforderungen und ist bundesweit erst die zweite ihrer Art. Als Bemessungsfisch ist sie auf die Passage eines adulten Welses mit 1,60 m Länge ausgelegt.
Technische und organisatorische Herausforderungen
Die Bauarbeiten sind auf etwa vier Jahre angelegt. Während dieser Zeit bleibt der Schiffsverkehr aufrechterhalten. Die Bauphasen wurden so geplant, dass Einschränkungen für die Schifffahrt und den Stadtverkehr möglichst gering bleiben. Die enge Abstimmung mit weiteren Bauprojekten in der unmittelbaren Umgebung, wie den Ersatzneubauvorhaben der Mühlendammbrücke und dem Waisentunnel, sind dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Investition in die Zukunft
Für das Projekt werden rund 45 Millionen Euro investiert, finanziert durch den Bund. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen
Planern, Bauunternehmen, Ingenieuren und der Wasserstraßenund Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Stimmen zum Projekt „Mit dem Ersatzneubau des Wehres Mühlendamm investieren wir in die Zukunft der Berliner Wasserwege und setzen neue Maßstäbe für den Umwelt- und Artenschutz mitten in der Stadt“, so Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt.
Ausblick
Mit dem neuen Wehr wird die Spree als Lebensader Berlins nachhaltig gesichert. Das Projekt steht beispielhaft für das Zusammenspiel von moderner
Infrastruktur, Umweltschutz und Lebensqualität in der Hauptstadt. Die alte Wehranlage kann erst außer Betrieb genommen werden, wenn die neue Wehranlage in vier Jahren betriebsbereit ist und die Einhaltung des Stauzieles in der Oberen Haltung übernehmen kann. Daher gibt es auch keine zeitkritischen Überschneidungen mit dem Bauvorhaben der Berliner Senatsverwaltung für den Ersatzneubau der Mühlendammbrücke.
Fotos: Wasserstraßen-Neubauamt Berlin