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Europäischer Notruftag: Ein Notruf ist nicht immer ein Notfall

Wenn es im wahrsten Sinne des Wortes brennt, kommen sie. Wenn man gesundheitliche Hilfe braucht auch – man muss einfach nur die 112 wählen, schon rücken Feuerwehr, Krankenwagen oder Notarzt aus, um zu helfen. Heute findet zum zehnten Mal der „Europäische Notruftag“ statt. Dieses Datum wurde aufgrund der Ziffernfolge ausgewählt, um auf die einheitliche Notrufnummer 112 in Europa hinzuweisen. Diese Nummer ist kostenfrei und gilt für alle Europäischen Staaten. Wird der Notruf von einem Mobiltelefon angerufen, geht dieser bei der nächstgelegenen Notrufzentrale ein. Doch nicht immer steckt hinter einem Notruf auch ein echter Notfall.

 Innenminister Karl-Heinz Schröter unterstützt die Feuerwehren des Landes mit weiteren Lottomitteln. Insgesamt rund 25.000 Euro fließen an den Stadtfeuerwehrverband Cottbus, die Jugendfeuerwehren der Ämter Elsterland und Barnim-Oderbruch sowie den Kreisfeuerwehrverband Havelland.

In der hauptamtlichen Feuerwehrwache in Teltow sorgen 24 Kameraden im 24-Stunden-Schichtsystem dafür, dass in den Gemeinden Kleinmachnow, Stahnsdorf und Nuthetal jeder Hilfe bekommt, der die Notrufnummer 112 wählt. Nicht nur für Potsdam ist die Leitstelle der Berufsfeuerwehr in der Potsdamer Holzmarktstraße zuständig, sondern auch für die Landkreise Havelland, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz. Neben der Alarmierung der Berufsfeuerwehr erfolgt von der Regionalleitstelle aus auch die Alarmierung der 15 Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Potsdam. Die Leitstelle der Berliner Feuerwehr ist jeden Tag rund um die Uhr mit 21 Kolleginnen und Kollegen besetzt. Täglich werden an den Notrufabfrageplätzen bis zu 3.500 Anrufe entgegengenommen und bearbeitet. Wichtig für Notrufe im Raum Berlin: Der Anruf wird nach wenigen Sekunden automatisch angenommen. Ist eine automatische Ansage zu hören, nicht auflegen! Alle Anrufe werden in der Reihenfolge ihres Eingangs abgefragt. Legt man auf und ruft erneut an, wird der Anruf wieder hinten angestellt.

Persönlicher Notfall ist nicht automatisch ein qualifizierter Notfall

Eine verstopfte Toilette mag für den Betroffenen ein echter Notfall sein, für die Feuerwehren ist es jedoch keiner. Auch Bauchschmerzen oder eine Erkältung sind nicht zwingend ein Fall für den Notruf. Damit sich die Leitstellen auf wirkliche Notfälle konzentrieren können, ist ein Havariedienst oder ein Arzt der Kassenärztlichen Vereinigung oftmals der bessere Ansprechpartner. Der Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung ist Mittwochs und Freitags ab 13 Uhr, alle anderen Tage ab 19 Uhr unter der Telefonnummer 116117 erreichbar. Samstags, Sonntags und Feiertags ist der ärztliche Bereitschaftsdienst rund um die Uhr besetzt. Das meist medizinisch geschulte Personal kann abwägen, ob es sich tatsächlich um einen Notfall handelt. Dann können die Anrufe direkt weitervermittelt werden, da alle lokalen Leitstellen in der Regel an die jeweiligen Rettungsleitstellen angebunden sind. Bei akuten Anzeichen einer lebensbedrohlichen Erkrankung sollte die 112 jedoch immer sofort angerufen werden.

Text: pst / Fotos: Verlag