Stahnsdorf

Wildschweine: Stahnsdorf verstärkt Einsatz zur Schadensbegrenzung

Bis Oktober dieses Jahres waren Jäger im laufenden Jagdjahr bereits mehr als 300 Stunden im Gemeindegebiet unterwegs, um der sich rasant vermehrenden Wildschweinpopulation in der Region endlich Herr zu werden.

„Experten sprechen von einer Vervierfachung der Population in brandenburgischen Wäldern“, teilt Bürgermeister Bernd ­Albers in der Bürgerinformationsveranstaltung der Verwaltung im November mit. Die hohe Anpassungsfähigkeit und die milden Winter sicherten vor allem den Jungtieren das Überleben. Die Bedingungen in der Gemeinde locken das Schwarzwild zudem aus dem Wald in die Vorgärten. Streuobstwiesen, Komposthaufen und vor der Tür für die eigenen Katzen bereit gestelltes Futter – die Gründe, welche die Tiere in die Nähe des Menschen ziehen, sind vielfältig.

Zwar hat die Untere Jagdbehörde eine Sondererlaubnis erteilt, nach der die Jäger auch innerorts die Tiere bejagen dürfen. „Allerdings erfordert eine sichere Schussabgabe auch einen sicheren Kugelfang“, erklärt Albers. Dies sei allerdings gerade innerhalb des Ortes oft nicht zu gewährleisten.

Zu diesem Zweck hat die Gemeinde die Jäger jetzt mit gelben Warnwesten mit dem Schriftzug „Gemeindejäger“ ausgestattet. Dennoch sind die Jäger ehrenamtlich tätig und nicht bei der Stadt angestellt. Auch könnten sie die Population lediglich minimieren, da Wildschweine zum sogenannten Wechselwild gehörten, das immer wieder in den Ort ein- bzw. durch den Ort durchwechseln würde.

Die Jagdpächter bitten um Mitteilung von Wildschweinsichtungen über die Homepage www.jagdpaechter.com. Außerdem raten sie dazu, den Tieren immer eine Rückzugsmöglichkeit einzuräumen. Statt auf die Tiere zuzugehen oder sie gar zu bewerfen, sollten die Tiere lieber mit Lärm vom Grundstück vertrieben werden.

Zum Thema Schwarzwildjagd lädt die Gemeinde zusammen mit den Jagdpächtern der Region am 8. Dezember um 18:00 Uhr im großen Sitzungssaal des Stahnsdorfer Rathauses zu einer Informationsveranstaltung und beantwortet Fragen der Bürger.

Text: pi; Foto: Gemeinde Stahnsdorf