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Rettungsdienst in Potsdam-Mittelmark neu vergeben

Der Kreistag Potsdam-Mittelmark hat am gestrigen Donnerstag die Neuvergabe des Rettungsdienstes im Landkreis beschlossen. Die Abgeordneten stimmten mit sieben Gegenstimmen und drei Enthaltungen mehrheitlich für das Ergebnis der Ausschreibung. Für die Rettungswache Teltow werden ab Oktober Notärzte und Sanitäter vom Maltester Hilfsdienst zuständig sein. Beworben hatten sich das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das Ernst-von Bergmann-Klinikum (EvB) und der Malteser Hilfsdienst.

Für die Rettungswachen Groß Kreutz, Päwesin/Bollmannsruh, Kloster Lehnin/Lehnin und Werder (Havel) (Los 2) hatten sich ebenfalls der Malteser Hilfsdienst und Promedica beworben. Letztere erhielt den Zuschlag. Sie betreut künftig auch die Rettungswachen Bad Belzig, Gräben /OT Dahlen, Jeserig/Fläming und Ziesar (Los 4). Mitbewerber waren hier die Johanniter Unfallhilfe und das Ernst-von Bergmann-Klinikum.

Für die Rettungswachen Beelitz, Niemegk und Treuenbrietzen (Los 3) hatte sich nur die Johanniter Unfallhilfe beworben. In den Losen 1, 3 und 4 starten die neuen Rettungsdienste ab dem 1. Oktober für fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2023, im Los 2 im Januar 2019. Die Verträge mit den Anbietern beinhalten Klauseln, nach denen sie um fünf Jahre bis 2028 verlängert werden können. 

Notwendig wurde die Neuvergabe, weil die Verträge der derzeitig zuständigen Rettungsdienste Johanniter, Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Promedica Ende September bzw. Dezember auslaufen. Die neuen Rettungsdienste wurde nach einer europaweiten Ausschreibung ermittelt, die der Kreistag im vergangenen Oktober beschlossen hatte. Die wichtigsten Leistungen waren die Durchführung der Notfallrettung, die Durchführung des qualifizierten  Krankentransportes, organisatorische Aufgaben des Rettungsdienstes und die Mitwirkung bei einem Massenanfall von Verletzten. Sie wurden in vier territorial untergliederte Lose aufgeteilt, jeder Bieter konnte sich für zwei Lose bewerben. Die Ernst-von-Bergmann-Kliniken wollen das Ergebnis anfechten.

Bündnisgrüne, Linke und einige Sozialdemokraten hatten in der mehrmonatigen Diskussion stets eine Kommunalisierung des Rettungsdienstes mit einer tarifgebundenen Entlohnung gefordert, um die Arbeit beim Rettungsdienst interesanter für Fachkräfte zu machen. Denn die Rettungsdienste haben mit einer hohen Mitarbeiterfluktuation zu kämpfen. Bei der nun getroffenen Wahl hatte man sich auf eine vom Kreistag in Auftrag gegebene Analyse einer Anwaltskanzlei gestützt. Sie hatte von einer Kommunalisierung abgeraten, weil dadurch höhere Kosten für Verwaltung und Betrieb des Rettungswesens entstünden als man nun für die privaten Anbieter zahle. Die Abgeordneten im Kreistag stimmten am Donnerstag darum mit sieben Gegenstimmen und drei Enthaltungen mehrheitlich für die Neuvergabe.

Text: Redaktion TSB/ Foto: Pixabay