Brandenburg

Potsdam: Jobcenter setzt auf weniger Papier

Das Jobcenter der Landeshauptstadt Potsdam führt heute die elektronische Leistungsakte ein. Damit verabschiedet sich die Einrichtung nach und nach von der klassischen Aktenhaltung und von Dokumenten in Papierform. Neue Leistungsanträge werden künftig gescannt und stehen den Mitarbeitern dann digital zur Bearbeitung zur Verfügung. „Damit werden wir in der Bearbeitung des Arbeitslosengeldes II moderner“, unterstreicht Jobcenter-Geschäftsführer Thomas Brincker.

Dem Datenschutz werde bei der Systemumstellung durch strenge Zugriffsbeschränkungen Rechnung betragen. „Nur Mitarbeiter, die tatsächlich mit und für den Kunden arbeiten, können auf die Unterlagen zugreifen. Das Ganze kann man sich wie einen elektronischen Safe vorstellen“, illustriert der Behördenleiter. In die Zukunft blickend sieht Thomas Brincker in der Einführung der digitalen Akte einen Meilenstein: „Sie ist das Fundament für den sukzessiven Ausbau unserer eService-Angebote für die Bürgerinnen und Bürger.“

Keine gravierenden Änderungen bei der Antragstellung

Um auch künftig Wartezeiten zu vermeiden, können Anträge weiterhin postalisch erfolgen. Der Antrag kann natürlich auch in den Hausbriefkasten geworfen oder persönlich abgegeben werden. „Allerdings bitten wir künftig darum, Nachweise in Kopie einzureichen – Originalnachweise nur dann, wenn das ausdrücklich verlangt wird“, unterstreicht Brincker. Hintergrund ist, dass die Papierunterlagen nach dem Scannen acht Wochen aufbewahrt und dann vernichtet werden. Den großen Vorteil sieht der Jobcenter-Geschäftsführer darin, dass die Mitarbeiter des Jobcenters – egal ob im telefonischen Service, in der Eingangszone, in der Arbeitsvermittlung oder der Leistungsgewährung – raumunabhängig Auskünfte zu persönlichen Leistungsanliegen erteilen können. „Die Akte ist direkt auf dem Bildschirm – muss nicht aus der Aktenhaltung oder einer anderen Abteilung im Haus geholt werden. Vor dem Hintergrund, dass eine durchschnittliche Leistungsakte im Zeitverlauf zu einer 300-seitigen Papiersammlung wächst, sparen wir natürlich auch immense Lagerkapazitäten.“

Text: PM/pst / Bild: Bundesagentur für Arbeit