Berlin

Kleiner Italienurlaub am Wannsee – Mittagspause bei Mutter Fourage

Ein lauschiger Hof, umrahmt von Wohnhaus, Scheune und Stallungen, überall Terrakotta, Pflanzen, Skulpturen, Kopfsteinpflaster und romantische Holztische, an denen Gäste ihren Kaffee genießen. In die Stallungen bei Mutter Fourage in der Chausseestraße 15a in Berlin ist das Hofcafé eingezogen, das im vorderen Teil den Geschenke- und Lebensmittel-Laden „Feine Kost“ betreibt.

Seitengebäude und Scheune werden von Schauspieler Wolfgang Immenhausen als Galerie und Veranstaltungsort betrieben. Er hat in den 1970-er Jahren den Hof von seiner Familie geerbt, die hier seit mehr als 100 Jahren Saatgut und Futtermittel (Fourage) verkauft hat.

Im Hofcafé gibt es leckere Tagesgerichte, Kleinigkeiten wie Quiches sowie Kaffee und Kuchen. Die leckeren Kuchen und Berlins beste Torten vom Bio-Konditor Tillmann können Sie nicht nur im Hofcafé  genießen, sondern auch – so lange der Vorrat reicht – mitnehmen. Auch vegan lebende Menschen gehen nicht hungrig von dannen. Der Apfelkuchen ist eine kleine Sünde wert.

Im Mittelteil zwischen Café und Laden gibt es „Feine Weine“, so dass man immer den richtigen Wein zum Käse zur Hand hat, der einem in reichlicher Auswahl in der Vitrine den Mund wässrig macht. Frisches Demeter-Brot vom „Märkischen Landbrot“ und Gemüse, Joghurt und Milch, Speck, Schokolade und allerlei andere Leckereien machen Lust auf Genuss.

„Ich gehe hier nie raus, ohne etwas gekauft zu haben“, schwärmt Annie S., Stammkundin und überzeugte Hofcafé-Besucherin. Aus Lichtenberg kommt sie angereist. Und es lohne sich jedes Mal. Porzellan, Küchenhelfer, Seifen, Filzuntersetzer, besondere Saucen und Konfitüren – und alles handverlesen. Vieles bekommt man in Berlin nur hier. Dazu gehören zum Beispiel köstliche Marmeladen aus Testorf, wie selbstgekocht, und die Obstbrände aus Zinzow, einem kleinen Ort in Vorpommern. Außerdem Salze, Essige und Gelees des Starkochs Peter Knobloch aus Rügen. Mit seinem Wiesenkräutersalz wird aus einer grünen Gurke eine Delikatesse.

Interessant ist auch die große Auswahl an hervorragenden, kaltgepressten Bio-Ölen der österreichischen Ölmühle Fandler mit ihrem charakteristischen Duft und Geschmack. Die schön gestalteten Flaschen eignen sich gut als kleines Geschenk. Dagmar Wohlgemuth-von Reiche hat das Hofcafé vor mehr als zehn Jahren mit neuem Konzept übernommen und danach Feine Kost dazugenommen. Sie betreibt beide Geschäfte zusammen mit ihrem Mann Heribert von Reiche. Sie kennen alle ihre Zulieferer und Produzenten persönlich. Morgens ab 8:00 Uhr wird man vom Duft frischer Brötchen begrüßt, und das auch samstags und sonntags.

Der Laden ist offen, so dass man „mal schnell“ noch Milch oder Tomaten einkaufen geht. Es ist diese Mischung aus Alltagsbedarf und Luxus, die einfach Freude macht. Übrigens: Jeden zweiten Freitag im Monat ab Januar kocht Dagmar Wohlgemuth-von Reiche in privatem Ambiente („Private Dining“) ein Drei-Gänge-Menü mit passender Begleitung – eine Gedichtauswahl, gelesen von Heribert von Reiche. Und natürlich Wein. Anmeldungen erbeten.

Die Blumen, Pflanzen und Terrakotten kann man in der Gärtnerei kaufen. Im Vorderhaus sitzt die Rahmenmacherin Friederike zu Rantzau, so dass die in der Galerie erstandenen Kunstwerke sofort den richtigen Rahmen bekommen können. Auf dem Hof lebt außerdem die Bildhauerin ­Simone Elsing. Vom Hof in der Chausseestraße ist es nur ein Katzensprung rüber zum Café Max in der Liebermann-Villa, das ebenfalls vom Hofcafé betrieben wird – mit denselben leckeren Torten und Kuchen. Die Villa zeigt die Ausstellung „Liebermann und Sport“, die vorher in der Bremer Kunsthalle zu sehen war.

 

Foto: (c) Mutter Fourage