Berlin

Das Buddhistische Haus in Frohnau

Es soll tatsächlich Berliner Bürger geben, die vom 1923 bis 1926 gebauten Buddhistischen Haus mit einem Tempel im Reinickendorfer Ortsteil Frohnau noch nie gehört haben. Der Berliner Arzt Dr. med. Paul Dahlke, der von 1865 bis 1928 gelebt hatte, lernte auf einer Ceylonreise den Buddhismus näher kennen. Nach einer weiteren Asienreise kehrte der spätere Sanitätstrat Dr. Paul Dahlke als Buddhist zurück nach Berlin. Sein von ihm erworbenes Grundstück in Frohnau hat der bekannte Architekt Max Meyer als Wohnhaus mit einem Tempel gestaltet. Schon zu Lebzeiten des Sanitätsrates waren in diesem Buddhistischen Haus, das ein klein wenig an ein Kloster im Christentum erinnert, buddhistische Mönche tätig. Die Einrichtung in Frohnau gilt als die älteste Tempeleinrichtung des europäischen Buddhismus. Im Jahre 2007 besuchte der damalige Außenminister Sri Lankas das Buddhistische Haus, das mittlerweile ein nationales Kulturgut geworden ist und unter Denkmalschutz steht. Besuch aus der Politik erhielt das Haus auch am frühen Morgen des 10. Juli 2017. Der direkt gewählte Reinickendorfer Bundestagsabgeordnete Dr. Frank Steffel (CDU) sprach mit dem Verwaltungsleiter des Hauses, Tissa Weeraratna. Er ist der Neffe von Asoka Weeraratna. Dieser gründete 1952 die „German Dharmaduta Society“ (GDS) und kaufte 1957 den Erben von Dr. Dahlke den Frohnauer Besitz ab. Das Buddhistische Haus kann sich erneut auf 50.000 Euro freuen, die aus dem Etat des Bundesdenkmalpflegeprogramm „National wertvolle Kulturdenkmäler“ stammen. Es ist das älteste Denkmalschutzprogramm Deutschlands. Seit den Anfängen 1950 konnten damit bis heute 650 Kulturdenkmäler mit einem Gesamtvolumen von rund 35 Millionen Euro gefördert werden. Das Buddhistische Haus musste 2010/2013 saniert werden. Der für die letzte Sanierung zuständige Architekt Bernd Reimers begrüßte ebenfalls vor Ort den Reinickendorfer Volksvertreter Dr. Frank Steffel. Das Architekturbüro Autzen und Reimers aus Berlin hat beispielsweise auch die Instandsetzung und Erweiterung der Schifferkirche in Ahrenshoop verantwortlich geleitet. Einer der in Frohnau tätigen buddhistischen Mönche ist der aus Südtirol stammende Bhikkhu Dhamma Muninda. Er betonte, dass man auf die Einnahmen des Bundesdenkmalprogramms dringend angewiesen sei, um das Gebäude zu sanieren und letztendlich zu erhalten. Aus religiösen Gründen dürfen die Mönche nicht um Spenden betteln. Jede helfende und tatkräftige Unterstützung dient, das Buddhistische Haus wieder in den einstigen glänzenden Zustand zurückzuführen. Dipl.-Ing. und Architekt Bernd Reimers aus dem Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg wies darauf hin, dass „ganz große Priorität die Beseitigung des Schimmels“ hat. Die „Dachabdichtung muss ebenfalls schnellstmöglich ins Auge gefasst werden.“ Da das Buddhistische Haus in Frohnau ein Kleinod weit über die Grenzen Berlins hinaus ist und von vielen Besuchern aufgesucht wird und auf jegliche Unterstützung angewiesen ist, möchte der Bundestagsabgeordnete Frank Steffel sich hier nach besten Kräften weiterhin engagieren. Tissa Weeraratna sagte gegenüber dem Teltower Stadtblatt-Verlag: „Buddha empfiehlt, freundlich zu sein und Freundschaften zu schließen. Daher freuen wir uns in Frohnau immer, wenn sich Menschen für uns interessieren und besuchen.“ Das Buddhistische Haus befindet sich in der Edelhofstraße 54 in 13465 Berlin-Frohnau. Mehr Details unter:

http://www.das-buddhistische-haus.de 

 

Foto: Bhikkhu Dhamma Muninda, Tissa Weeraratna, Dr. Frank Steffel, MdB und Bernd Reimers (von li. na. re.)

 

Text/Foto: VTN