Lebensart

Freibadsaison: Jetzt steigt die Gefahr einer Pilzinfektion

Am 01. Mai 2017 beginnt die offizielle Freibadsaison und das Risiko an einer Pilzinfektion zu erkranken steigt. Während das Infektionsrisiko im Wasser verhältnismäßig gering ist, sind es vor allem die öffentlichen Duschen und Umkleidekabinen, die sich als wahre Tummelplätze verschiedener Erreger erweisen. So stecken sich in diesen Bereichen viele Menschen mit Fußpilz oder Warzen an. Rund jeder achte Erwachsene hat Fußpilz, etwa jedes zehnte Kind hat Warzen. Deshalb sollte man in öffentlichen Badeanstalten stets Badeschlappen tragen, sich nach dem Schwimmen sorgfältig waschen und darauf achten, die Zehenzwischenräume gründlich abzutrocknen.Pilzinfektionen der Haut und Schleimhäute stellen eine Gruppe von Infektionskrankheiten dar, die durch pathogene Pilze verursacht werden. Besonders häufig sind Füße und Nägel betroffen, doch Pilze können überall auf dem menschlichen Körper auftreten. Schätzungen zufolge sind etwa 30 bis 40 Millionen Bundesbürger betroffen.

Pilze sind überall – in Duschen und sogar in Blumenerde

Pilze sind eukaryotische Mikroben, die in der Natur weit verbreitet sind. So stehen wir beispielsweise tagtäglich in Kontakt mit Trichophyten-Pilzen, deren Pilzfäden sich u. a. im Schwimmbad, der Sauna oder in Blumenerde befinden. Bei Tieren und Menschen kommen pathogene Pilze (Mykosen) vor allem auf der Haut und auf und in Hautbildungen wie Haaren und Nägeln vor. Auch innere Organe können befallen werden. Über den Darm können Pilze sogar in die Blutbahn gelangen und im Körper Entzündungen hervorrufen. Doch nicht jeder Kontakt mit Pilzsporen führt auch zwangsläufig zu einer Infektion. Ein gesundes Immunsystem ist in der Lage, diese abzuwehren. Kommt es jedoch zu einer geringen Störung des Gleichgewichts, einer sogenannten Homoöstase, können die Erreger durch die Haut in den Organismus gelangen.
 

Pathogene Pilze werden in Dermatophyten sowie Hefe- und Schimmelpilze eingeteilt. Als häufigste Verursacher von Mykosen gilt der Hefepilz. Bei unkontrollierter Ausbreitung kann dieser zum Problem werden. Schimmelpilzsporen gelangen hingegen durch das Einatmen direkt in die Lunge und verursachen Atemwegs- und Lungenerkrankungen, während Dermatophyten sich überwiegend von Keratin ernähren und vor allem Haut und Haare befallen.
 

Haarausfall durch Pilzinfektion?

Haare symbolisieren Vitalität, Gesundheit und Kraft. Doch etwa 1,5 Millionen Männer und 500.000 Frauen leiden allein in Deutschland unter Haarverlust. Dabei handelt es sich häufig um erblich bedingten oder temporären Haarausfall. Doch auch eine Infektion der Kopfhaut mit Hautpilzen kann zu Haarverlust führen. Die sogenannte Tinae capitis oder vereinfacht Kopfpilz kann sich durch schuppige und haarlose Areale auf der Kopfhaut äußern. Sie wird häufig durch Tiere übertragen, die die Erreger – zumeist Microsporum, eine Gattung von Fadenpilzen – in ihrem Fell tragen. Je nach Art der Erreger unterscheidet sich die Therapie. In der Regel erzielen Antimykotika gute Ergebnisse.
 

Behandlung einer Pilzinfektion

Bei einem akuten Pilzbefall ist eine medikamentöse Behandlung notwendig. Handelt es sich bei der Infektion beispielsweise um Fußpilz, können auch alkoholhaltige Lösungen aufgetragen werden, die das Wachstum der Bakterien dämmen. Hat man sich erst einmal mit einem Pilz infiziert, sollte die betroffene Stelle trocken gehalten werden, damit sich die Infektion nicht weiter ausbreiten kann. So gilt es in diesem Zusammenhang auch, luftundurchlässige sowie wärme- und feuchtigkeitstauende Kleidung und Schuhe zu vermeiden. Bei Fußpilz ist es ratsam, seine Schuhe regelmäßig mit einem fungiziden Mittel zu behandeln. Heimtextilien wie Handtücher und Waschlappen sollten täglich gewechselt werden und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Da auch infizierte Haustiere ihre Besitzer anstecken können, ist eine regelmäßige tierärztliche Untersuchung sinnvoll.

 

Textquelle: medicalpress.de; Foto: pixabay.de